Der KESS-Unterricht folgt einem strukturierten Ablauf. Im Basis-Kurs (Ausbildungsstufe 1) beinhaltet er einen theoretischen und einen praktischen Teil:
Der Theorie-Teil vermittelt sinnvolle Verhaltensweisen in Angriffssituationen und realistische Möglichkeiten zu erfolgversprechender Gegenwehr; darüber hinaus klärt er über rechtliche Aspekte in der Selbstverteidigung auf.
Der Praxis-Teil besteht aus drei Abschnitten: Lernen, Üben, Trainieren
Im ersten Abschnitt erlernt die Teilnehmerin sinnvolle Verteidigungstechniken.
Im zweiten Abschnitt werden diese Techniken untereinander (also mit einer anderen Kursteilnehmerin) geübt.
Im dritten Abschnitt wird die Kursteilnehmerin, die dazu bereit ist und das möchte, in Übungskämpfen angegriffen und wehrt sich in normaler Straßenkleidung (idealerweise sogar unter erschwerten Bedingungen mit hohen Absätzen, enger Hose oder dicker Jacke) gegen ernsthaftes Zupacken, Klammern und Würgen sowie gegen energische Versuche, entführt zu werden – so realitätsnah wie möglich. Videoaufnahmen dieses Übungsabschnitts schützen den (männlichen) „Angreifer“ vor nachträglichen Vorwürfen eines „unsittlichen Berührens“ und die Kursteilnehmerin vor einer unnötig distanzlosen Vorgehensweise seitens des Angreifers. Darüber hinaus ermöglichen diese Aufnahmen besonders im Einzel- und Kleingruppenunterricht eine Analyse und damit auch eine weitere Verbesserung der durchgeführten Gegenwehr.
Auf der Basis dieser Grundausbildung werden in Folge- und Aufbaukursen weitere Gefahrensituationen erarbeitet, zum Beispiel die Gegenwehr gegen einen Messerangriff oder die Benutzung von Alltagsgegenständen als Verteidigungswaffe (z.B. Kugelschreiber, Handtasche, Münze, Schlüsselbund)...